Lange Wand

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Mundloch des Kupferschiefer-Schaubergwerks Lange Wand

Die Lange Wand ist ein geologisches Naturdenkmal bei Ilfeld. Es handelt sich um einen aufgeschlossenen Felswandabschnitt, der sich kurz vor dem Ortseingang Ilfelds auf der rechten Straßenseite (aus Richtung Nordhausen kommend) befindet. Die etwa 25 Meter hohe Wand ist über eine Brücke erreichbar, unter der die Behre hindurchfließt.

Der geologische Aufschluss entstand durch Abtragung und legt eine nord-südlich verlaufende geologische Schichtfolge offen. Die Wand ist durch das Geotopgesetz geschützt und stellt einen bedeutenden Einblick in die Erdgeschichte dar.

Die „Lange Wand“ zeigt eine geologische Schichtfolge, die zwei verschiedene Landschaftseinheiten voneinander trennt: Im Norden liegt das bewaldete Ilfelder Becken mit Gesteinen aus Vulkan- und Sedimentserien der Rotliegendzeit, einschließlich kleiner Kohleflöze. Der Süden wird durch die Zechsteinlandschaft des Südharzvorlandes geprägt, in dem Karsterscheinungen typisch sind.

Die Gesteine der „Langen Wand“ sind wie folgt aufgebaut:

  • Unterer Bereich: Grauer Andesit, ein vulkanisches Gestein aus der Rotliegendzeit.
  • Mittlerer Bereich: Ein rötlich gefärbter Zechstein-Konglomerat, das etwa 70 cm mächtig ist. Die rötliche Färbung entsteht durch Verwitterung und Herauslösung von Feldspatbestandteilen.
  • Darüber: Etwa 45 cm mächtiger Kupferschiefer (grauschwarzer Mergelschiefer).
  • Oberer Bereich: Eine bis zu 6,2 m mächtige Schicht aus dolomitischem Kalkstein (Zechsteinkalk).

Eine Informationstafel vor Ort erläutert den geologischen Aufbau für Besucher.