Helmut Bornkessel
| ||||||||||
Helmut Bornkessel (geb. 14. Oktober 1931 in Nordhausen; † 16. Juni 2019 ebenda)[1] war ein deutscher Lehrer, Sportfunktionär, Kommunalpolitiker (SPD) und Chronist. Über sechs Jahrzehnte prägte er das sportliche und politische Leben seiner Heimatstadt.
Biografie
Helmut Bornkessel wuchs in der Frankenstraße in Nordhausen auf und erlebte dort als 13-Jähriger das Kriegsende. Er absolvierte seine Lehrerausbildung am Institut für Lehrerbildung in Bad Langensalza und trat seine erste Dienststelle in Bernterode im Eichsfeld an, wo er sich zum Fachlehrer für Deutsch qualifizierte. Aufgrund seiner ausgeprägten sportlichen Kenntnisse wurde er in den späten 1950er-Jahren an die Kinder- und Jugendsportschule (KJS) Nordhausen berufen. Nach der Auflösung der KJS im Jahr 1967 lehnte er eine Versetzung zum SC Turbine Erfurt ab und stellte sich fortan ehrenamtlich der Leichtathletik in Nordhausen zur Verfügung. Seine schulische Laufbahn führte er anschließend an der Bertolt-Brecht-Schule fort, wo er bis zur Pensionierung unterrichtete und bei Kolleginnen und Schülern für seine Konsequenz und Aufgeschlossenheit geschätzt wurde .
Sportliches Engagement
Bereits während seiner Tätigkeit an der KJS baute Bornkessel eine Leichtathletik-Trainingsgruppe auf und fungierte später als Sektionsleiter bei der BSG Lokomotive Nordhausen. Er war Mitbegründer des Leichtathletikvereins LV Altstadt ’98 Nordhausen und wirkte dort bis 2013 als stellvertretender Vorsitzender und Trainer. Selbst im Ruhestand blieb er dem Verein als Ehrenvorsitzender des Kreissportfachausschusses Leichtathletik verbunden. Darüber hinaus hielt er bis ins hohe Alter regelmäßig Lauftraining ab und nahm über zwanzig Jahre in Folge am Albert-Kuntz-Lauf teil .
Politisches Engagement
Seit den 1970er-Jahren gehörte Bornkessel der SPD Nordhausen an. Von 1994 bis 2009 war er als Stadtrat aktiv und brachte sich in den Ausschuss für Stadtordnung und Ortsteile sowie in den Rechnungsprüfungsausschuss ein. Sein besonderes Augenmerk galt der Förderung des Breitensports und der städtischen Sport- und Freizeitinfrastruktur. Zum Abschied aus dem Stadtrat würdigte man seine Weitsicht und sein unermüdliches Engagement für die Gemeinschaft .
Chronist und Publikationen
Helmut Bornkessel dokumentierte akribisch die Geschichte des Nordhäuser Sports und der SPD vor Ort. Sein bekanntestes Werk ist der Beitrag
„190 Jahre Turnplatz im Gehege“ In: Nordhäuser Nachrichten. Südharzer Heimatblätter (3/2007)
Er durchforstete Stadt- und Kreisarchive, verfasste Vereins- und Stadtchroniken und stellte so eine unverzichtbare Quelle für die lokale Geschichtsforschung zusammen .
Ehrungen und Vermächtnis
Für seine Verdienste erhielt Bornkessel zuletzt die GutsMuths-Medaille in Platin, die höchste Auszeichnung des Thüringer Landessportbundes. Darüber hinaus wurde er von Sportlern zum „Trainer des Jahres“ gewählt. Nach seinem Tod im Juni 2019 im Alter von 87 Jahren beschlossen Mitglieder des LV Altstadt ’98, der Stadtverwaltung und Bürger, ihm zu Ehren einen Gedenkstein errichten zu lassen, der am 22. September 2023 aufgestellt wurde. [2]
Adresse
- 1993: Frankenstraße 5[3]
Publikationen
- 190 Jahre Turnplatz im Gehege. In: Nordhäuser Nachrichten. Südharzer Heimatblätter (3/2007).
Einzelnachweise
- ↑ Traueranzeige. In: NNZ-Online. 2019, abgerufen am 27. April 2024.
- ↑ Ein Grabstein für Helmut Bornkessel. In: NNZ-Online. 10. August 2023, abgerufen am 27. April 2024.
- ↑ Stadtadreßbuch Nordhausen Ausgabe 1993. Fellbach b. Stuttgart: NovoPrint VerlagsGmbH, 1993. S. 20 (Namensverzeichnis), S. 50 (Straßenverzeichnis).