Paul Müller

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Paul Müller
[[Bild:|220px|Paul Müller]]
Müller, Paulus;
Müllerus, Paulus;
Mullerus, Paulus;
Mullerus, Paullus;
Mullerus, Paul
geb. um 1590 in Wittenberg
gest. 23. November 1645 in Göttingen
Theologe
Bilder und Medien bei Commons
Wikidata: Datensatz
GND-Nummer 124890253
DNB: Datensatz

Paul Müller (geb. um 1590 in Wittenberg; gest. 23. November 1645 in Göttingen) war evangelischer Theologe, Hochschullehrer, Pfarrer und Generalsuperintendent.

Leben und Wirken

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Paul Müller wurde um 1590 in Wittenberg als Sohn eines Schneiders geboren.[1] Dort studierte er ab 1602 Theologie und Philosophie und erlangte später den Magistergrad. Anschließend war er als Dozent tätig.

Ab 1614 war er zunächst Rektor der Schule in Iglau (Mähren). Nach der Rekatholisierung Mährens kehrte Müller 1620 nach Wittenberg zurück. Im Jahr 1621 erhielt er eine Berufung als Rektor nach Naumburg an der Saale. In Halberstadt wirkte Müller als Zweiter Domprediger und wurde 1624 zum Oberdomprediger ernannt.[2]

Von 1629 bis 1636 war er Professor der Theologie und Generalsuperintendent in Helmstedt. Dort befürwortete er die humanistisch geprägte Theologie, deren Hauptvertreter an der Helmstedter Universität zu jener Zeit Georg Calixtus war. Müller wurde in Helmstedt der Doktorgrad der theologischen Fakultät verliehen.

Im Jahr 1636 berief ihn Herzog Georg als Hofprediger und Kirchenrat – mit dem Titel Generalissimus – nach Hannover, wo er im Konsistorium den stellvertretenden Vorsitz übernahm. Kurz nach dem Regierungswechsel 1641 trat Müller von seinem Amt zurück, vermutlich infolge einer Erkrankung oder aufgrund von Differenzen mit Herzog Christian Ludwig.

In seinen letzten Lebensjahren wirkte er in Nordhausen.

Müller starb 1645 in Göttingen und wurde in der Johanneskirche begraben.

Der Verbleib seines Grabsteins ist nicht bekannt; möglicherweise ging er beim Umbau der Kirche 1791/92 verloren.

Inschrift nach Dransfeld, Prodromus:

PAULUS MÜLLERUS S(ACRAE) THEOLOGIAE DOCTOR SUPERINTENDENS GENERALISSIMUS PIE OBIIT DIE XXIII. NOVEMBRIS ANNI M DC XLV. II. TIM. IV. v. VI. EGO JAM DELIBOR, ET TEMPUS RESOLUTIONIS MEAE INSTAT. BONUM CERTAMEN CERTAVI, CURSUM CONSUMMAVI, FIDEM SERVAVI, IN RELIQUO REPOSITA EST MIHI CORONA JUSTITIAE, QUAM REDDET MIHI IN ILLO DIE DOMINUS, JUSTUS JUDEX, NON SOLUM AUTEM MIHI, SED ET OMNIBUS, QUI DILIGUNT ADVENTUM EJUS.

Übersetzung:

Paul Müller, Doktor der heiligen Theologie, Superintendens generalissimus, entschlief gottesfürchtig am 23. November des Jahres 1645.
„Denn ich werde schon geopfert, und die Zeit meines Abscheidens ist vorhanden. Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten; hinfort ist mir beigelegt die Krone der Gerechtigkeit, welche mir der Herr an jenem Tage, der gerechte Richter, geben wird, nicht mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung lieb haben.“

Müller war seit 1624 mit Elisabeth Metzner (geb. 1605 in Naumburg; gest. 1644 in Nordhausen) verheiratet. Sie war Tochter des Bürgermeisters Heinrich Metzner (gest. 1631) in Naumburg.

Zu ihren Kindern zählen:

  • Christoph Heinrich Müller (geb. 1627; gest. 1663)
  • Anna Sophia Müller (gest. 1631)
  • Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen, Bd. 6 (2007), S. 223
  • Supellex epistolica Uffenbachii et Wolfiorum = Katalog der Uffenbach-Wolfschen Briefsammlung. Hrsg. und bearb. von Nilüfer Krüger. Hamburg: Hauswedell, 1978 (2 Bde.)

Externe Verweise

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Einzelnachweise

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