Rudolf Rüther

Aus NordhausenWiki
Version vom 22. November 2025, 18:05 Uhr von Lutz Jödicke (Diskussion | Beiträge) (Leben: Matthias Bittorf: Kontinuität und Wandel in Nordthüringen. Das östliche Eichsfeld und der Landkreis Nordhausen. Marburg: Tectum Verlag, 2012. S. 335.)
Rudolf Rüther
[[Bild:|220px|Rudolf Rüther]]
'
geb. 30. Juli 1929 in Brandenburg/Havel
gest. 28. Oktober 2018
Pfarrer
Bilder und Medien bei Commons
Wikidata: Datensatz
GND-Nummer 142901245
DNB: Datensatz

Rudolf Rüther (geb. 30. Juli 1929 in Brandenburg/Havel; gest. 28. Oktober 2018) war Pfarrer der Gemeinde St. Jacobi Frauenberg.

Leben

1945 geriet Rüther in Gefangenschaft. Nach dem Abitur folgte das Studium der Pädagogik und Theologie, danach das Vikariat. Am 15. Dezember 1957 wurde er ordiniert.[1] Ab 1957 war Rüther Pfarrer mit intensiver Jugendarbeit und Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Christliche Kreise“ der Nationalen Front. 1968 erhielt er Rede- und Reiseverbot wegen einer Protestaktion gegen den Einmarsch der Warschauer Pakt-Truppen in Prag und es erfolgte ein Ausschluss aus der CDU.

Unterschrift (1978)

Seit 1970 wirkte Rudolf Rüther als Pfarrer in Nordhausen und zog 1973 mit seiner Familie in das neu erbaute Gemeindehaus am Frauenberg ein.[2] 1989 initiierte er die Gründung der „Gesellschaft zur Förderung des Verständnisses von Religion und Humanität“[3] und war Gründungsmitglied des Neuen Forum in Nordhausen[4]. Rüther beteiligte sich bei der Organisation der Dienstagsdemonstrationen[5] und an der Besetzung der Staatssicherheitsdienststelle in Nordhausen.[6] 1990 gründeten Pfarrer Rudolf Rüther und Volker Erb im Theater Nordhausen die Deutsche Forum-Partei[7] und Rüther wurde wenig später in den zehnköpfigen Vorstand der FDP Nordhausen gewählt.[8] Ab dem gleichen Jahr wirkte er als Geschäftsführer des Diakoniewerkes Nordhausen und ging 1995 in den Ruhestand.[9] Sein Nachfolger im Amt des Pfarrers der Gemeinde St. Jacobi Frauenberg war Herbert Lausch (1937-2016), vorher Pfarrer der Justus-Jonas-Kirche.[10] Zuletzt lebte Rüther in der Gemeinde Harztor-Ilfeld.

Familie

Er war mit Dietlinde Rüther (geb. 23. Dezember 1933 in Stolp/Pommern; gest. 2022) verheiratet.[11][12][13]

Adresse

Externe Verweise

Publikationen

  • Gelebte Zukunft : in zwei Diktaturen und weiter so ; Erinnerungen. Aachen: Fischer, 2010.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 P F A R R E R B U C H der Kirchenprovinz Sachsen, Band 11, 1982 - 2008 (01.01.2009 Vereinigung mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen zur Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland), Entwurf, Zusammengestellt von Friedrich Meinhof, 2015 - 2019, Heilbad Heiligenstadt
  2. Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): Chronik der Stadt Nordhausen. 1802 bis 1989. Horb am Neckar: Geiger, 2003. S. 512.
  3. Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): Chronik der Stadt Nordhausen. 1802 bis 1989. Horb am Neckar: Geiger, 2003. S. 581.
  4. Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): Chronik der Stadt Nordhausen. 1802 bis 1989. Horb am Neckar: Geiger, 2003. S. 582.
  5. Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): Chronik der Stadt Nordhausen. 1802 bis 1989. Horb am Neckar: Geiger, 2003. S. 583.
  6. Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): Chronik der Stadt Nordhausen. 1802 bis 1989. Horb am Neckar: Geiger, 2003. S. 590.
  7. Heidelore Kneffel, Hans-Georg Backhaus: Chronik des Landkreises Nordhausen 1990 bis 1993. In: Jahrbuch des Landkreises Nordhausen 1990-1993. Nordhausen: Neukirchner, 1993. S. 177.
  8. Matthias Bittorf: Kontinuität und Wandel in Nordthüringen. Das östliche Eichsfeld und der Landkreis Nordhausen. Marburg: Tectum Verlag, 2012. S. 335.
  9. Rudolf Rüther ist tot | Vermischtes | Thüringer Allgemeine, abgerufen am 14. April 2023.
  10. Traueranzeigen von Herbert Lausch | trauer-in-thueringen.de, abgerufen am 30. September 2025.
  11. ⁣DNB, Katalog der Deutschen Nationalbibliothek, abgerufen am 13. April 2023.
  12. https://www.chronikderwende.de/lexikon/biografien/biographie_jsp/key=r%25fcther_dietlinde.html, abgerufen am 13. April 2023.
  13. Evangelischer Pfarrbereich St. Jacobi-Frauenberg (Hrsg): EVANGELISCH IN NORDHAUSEN; Gemeindebriefausgabe für den evangelischen Pfarramtsbereich St. Jacobi-Frauenberg, Bielen, Steinbrücken und Sundhausen; Nr. 3/2022 (September-Oktober-November); S. 2.
  14. Stadtadreßbuch Nordhausen, Ausgabe 1993, "Namensverzeichnis" - Seite 162, "Straßenverzeichnis" - Seite 123.