Helmut Otto
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Helmut Richard Otto (geb. 27. August 1937 in Nordhausen; gest. 21. Januar 2012 in Berlin) war Maler und Hochschullehrer.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Helmut Otto wurde 1937 in Nordhausen geboren und legte 1958 am Gymnasium in Northeim das Abitur ab. Im Jahr darauf begann er ein Studium an der Hochschule für Bildende Künste Berlin bei den Professoren Teuber, Thieler und Volkert. 1962/63 erhielt er ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), das ihn nach Paris führte, wo er bei dem bekannten Grafiker Jonny Friedlaender studierte. Nach seiner Rückkehr nach Berlin wurde er Meisterschüler bei Professor Volkert.
1971 wurde Otto als Professor für Kunsterziehung an die Pädagogische Hochschule Berlin berufen. 1980 wechselte er an die Universität der Künste Berlin, wo er von 1984 bis 1990 als Dekan den Fachbereich 11 leitete. Während seiner akademischen Laufbahn war er an etwa 1.500 Lehrerprüfungen beteiligt. Zu seinen Schülern zählt unter anderem die Künstlerin Elisabeth Leyde.
Seit 1963 war Helmut Otto mit der Kanadierin Carol Wansborough Jacksen verheiratet, das Paar hatte zwei Söhne. Auch im Ruhestand, den er 2002 antrat, widmete sich Otto weiterhin intensiv der eigenen künstlerischen Arbeit, insbesondere der Aquarellmalerei.
Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf.
Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Helmut Otto beschäftigt sich seit den 1950er-Jahren intensiv mit der Aquarellmalerei. Seine Arbeiten zeichnen sich durch die Anwendung klassischer Aquarelltechniken aus, insbesondere durch lasierenden Farbauftrag, bei dem das Weiß des Papiers als Lichtquelle genutzt wird. Dabei setzt er in seinen Bildern auf eine sorgfältige Abstufung von Helligkeiten und Farbwerten, häufig vom Hellen ins Dunkle übergehend.
Thematisch widmet sich Otto bevorzugt Landschaftsmotiven, Bäumen, Stadtansichten sowie industriell geprägten Szenerien. Auffällig ist in vielen Arbeiten eine detailorientierte Herangehensweise, etwa bei der Darstellung von Fels- und Steinlandschaften oder architektonischen Strukturen wie Schornsteinen, Ziegelmauern und technischen Anlagen. Die Farbgestaltung reicht von naturnah bis hin zu expressiveren Tönen.
Auch bei Stadtansichten greift Otto häufig auf Motive aus seinem persönlichen Umfeld zurück. Einzelne Werke weisen Perspektiven auf, die etwa den Blick über Dächer oder auf Fassaden mit strukturierten Mauerflächen zeigen.
Sein Werk „Silhouette von Nordhausen“ aus dem Jahr 2006 zeigt die Umrisse seiner Geburtsstadt aus Blickrichtung des ehemaligen Konzentrationslagers Mittelbau-Dora. Die Darstellung kombiniert architektonische Elemente mit landschaftlichen Vordergründen und nutzt gestalterische Mittel wie Unschärfe und Kontraste, um räumliche Tiefe zu erzeugen.
Helmut Ottos Werke wurden in verschiedenen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt, unter anderem in Frankreich, Griechenland, England, den USA sowie in Berlin, Hannover und Braunschweig.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Susanne Hinsching: Ausstellung von Prof. Helmut Otto in der Galerie der KSK Nordhausen. In: Nordhäuser Nachrichten. Südharzer Heimatblätter (1/2007).